­
Christen in der AfD
AfD lehnt als einzige Partei Verurteilung Israels im Bundestag ab [Video]


Alle Parteien außer der AfD haben für die Bundestagssitzung heute Nachmittag Anträge vorgelegt, um Israel wegen der angeblichen „Annektierung“ von Judäa und Samaria, der Heimstatt des jüdischen Volkes, zu verurteilen. Die AfD wird als einzige Partei alle diese Anträge ablehnen.

Der erste Parlamentarische Geschäftsführer der AfD, Bernd Baumann, sagte dazu heute Morgen auf der Pressekonferenz (ab 1:04:24 h): „Die Position der AfD ist, dass wir Israel keine Ratschläge seitens der AfD erteilen. Angesichts unserer geschichtlichen Grundpositionierung wird es von uns keine Ratschläge an Israel geben.“ Die AfD wird somit die einzige Partei im Deutschen Bundestag sein, die Israel nicht verurteilt.

Der EU-Abgeordnete der AfD, Joachim Kuhs, beschrieb bereits auf PI-NEWS, warum die israelische Souveränität in Judäa und Samaria keine „illegale Besetzung“ ist. In einem aktuellen Video aus Brüssel sagte Kuhs, der Mitglied im AfD-Vorstand und Vorsitzender der „Christen in der AfD“ ist:

„ARD und ZDF wollen Zuseher glauben lassen, die israelischen Provinzen Judäa und Samaria seien ‚illegal besetzte Gebiete‘.  Vergangenen August durfte ich mit einer Delegation der „Juden in der AfD“ Judäa und Samaria besuchen, und mir eine eigene Meinung bilden.

Ich durfte dort die Universität in Ariel besuchen, wo 20.000 Studenten, darunter viele Araber, an einer hochmodernen Uni studieren. Leider wird diese Universität von der EU boykottiert.

Ich durfte das Tura-Weingut besuchen, deren Trauben von Freiwilligen, vor allem Christen aus aller Welt, geerntet werden. Die Winzerin Vered ben Sa‘adon entstammt einer Familie von Holocaustüberlebenden aus den Niederlanden. Leider werden auch ihre preisgekrönten Weine von der EU boykottiert.

Ich durfte spontan Rabbi Moshe Berliner aus New York kennenlernen, der mit seinen acht Kindern und 40 Enkelkindern seinen 70ten Geburtstag feierte. 40 Enkelkinder!

Das sind Menschen, die dieses Land aufgebaut haben und aufbauen wollen, und die mit ihren arabischen Nachbarn im Westjordanland friedlich zusammenleben wollen.

Judäa und Samaria sind Geburtsstätten des Jüdischen Volkes. Hier liegen Abraham und Josef begraben. Viele wichtige Orte, die wir aus der Bibel kennen, befinden sich hier.

Nun will Israel Teile dieser Gebiete, die aufgrund der Osloer Verträgen mit Jassir Arafat unter israelischer Militärverwaltung stehen, unter Zivilverwaltung stellen.

Das ist eine große Chance, nicht nur für die Juden, die dort leben, sondern auch für die Araber. Sie erhalten dadurch Zugang zur begehrten Israelischen Staatsbürgerschaft und zu einem funktionierenden Sozialystem. Diese Araber könnten dann auch an israelischen Wahlen teilnehmen, denn Israel ist die einzige funktionierende Demokratie im Nahen Osten.

Ich ermutige die Verantwortlichen bei der EU hier, und im Deutschen Bundestag, die heute eine wichtige Entscheidung treffen: Erkennen Sie die israelische Souveränität in Judäa und Samaria an! Ein starkes Israel ist ein wichtiger Garant für den Frieden im Nahen Osten.“

Autor: MdEP Joachim Kuhs
Bild Quelle: (c) Screenshot Youtube

Mittwoch, 01 Juli 2020

Link zum Originalartikel:
https://haolam.de/artikel/Deutschland/41546/artikel.html

Und hier geht es zum Video:
https://www.youtube.com/watch?time_continue=18&v=TznsjuFbluc&feature=emb_logo

 

 

 

Nachdem die Bremische Kirche im Kampf gegen Pfarrer Olaf Latzel und die St.Martini-Gemeinde für ein Disziplinarverfahren keine Berechtigung erkannte – wie auch! – kommt nun der nächste Schlag.

Offenbar hat die Bremische Kirche mittels einstweiliger Verfügung Olaf Latzel das Halten seiner Bibelstunde diese Woche untersagt.

Welche Teile der Arbeit von Olaf Latzel von dieser einstweiligen Verfügung betroffen sind geht aus der kurzen Erklärung von gestern nicht vor. Heute wird wohl eine weitere Erklärung von St. Martini folgen.

Klar dürfte wohl sein: Mit dieser einstweiligen Verfügung dürfte der finale Kampf der Bremischen Kirche gegen den bibeltreuen Pfarrer und seine hinter ihm und seiner Arbeit stehende Gemeinde eine neue Eskalationsstufe erreicht haben. Offenbar soll das Wort der Wahrheit in Bremen zum Verstummen gebracht werden.

Beten wir für Olaf Latzel und seine Familie sowie den Vorstand seiner Gemeinde, dort Bauherren genannt, und die ganze Gemeinde!

Sie werden sehr viel Weisheit, aber auch Mut, Geschlossenheit und Entschlossenheit brauchen, um in diesem finalen Kampf im Aufsehen und Vertrauen auf Jesus die richtigen Schritte zu gehen. Ich vermute, daß sich der ganze weitere Weg von Olaf Latzel und von St. Martini in den kommenden Wochen und Monaten entscheiden wird. Geht St. Martini im gottlosen Pluralismus der Gliedkirchen der EKD mit unter, oder kann es den bibeltreuen Kurs halten, dann wohl außerhalb der Bremischen Kirche.

Neben den fortlaufenden Aggressionen gegen die bibeltreue Arbeit von Olaf Latzel und der absurden Strafanzeige droht nach meinen Informationen ja eine im Grunde noch weit größere Gefahr, nämlich die Neufassung der bremischen Kirchenverfassung, die wohl für November 2020 vorgesehen ist. Durch sie soll die fast freikirchliche Kirchenverfassung, die bisher in Bremen gilt und jeder Gemeinde weitgehende Selbständigkeit zusichert, durch ein strikt hierarchisches System ersetzt werden, wie es in den übrigen Gliedkirchen der EKD herrscht. Das wäre das Ende für die Freiheit von St. Martini und damit wohl auch für den Dienst von Olaf Latzel in der Bremischen Kirche.

Ich persönliche gehe bis zum Erweis des Gegenteils davon aus, daß diese in den letzten Jahren auf den Weg gebrachte Änderung der Kirchenverfassung durchaus als „Lex Latzel“ zu betrachten ist. Speziell ihn und St. Martini will man damit wohl an die Kandare nehmen und auf gottlose Wege zwingen.

Pastor Jakob Tscharntke

 

Diese Gedanken sollen Hilfe auf dem Weg sein und sind ein Aufruf, sich aufzumachen, neue Fragen und schlussendlich neue Ansätze zu finden, weil wir in einer neuen Zeit mit neuen Herausforderungen leben.  (aus dem Wächterruf-Gebetsnetz für Deutschland,  Autor Markus Egli)

 Grundsätzlich gilt, dass wir jede Situation, besonders so wichtige Veränderungen wie die letzten Monate, nach dem Exegese-Prinzip auslegen. Dieses Prinzip schreibt vor, dass das große Bild, die wichtigen Hauptaussagen, sogenannte Leitlinien, jedem kleineren Teil im Bild seine Bedeutung geben, nicht umgekehrt. Wir dürfen eine einzelne Textaussage nicht aus dem Zusam-menhang des Gesamttextes (eines Abschnittes der Schrift) herausschneiden, sonst kommen wir zu einer falschen Auslegung des Textes. Wir Christen sehen die Absichten Gottes – „Was will der König aller Könige, der Herr aller Herren?“ – dabei als das allem übergeordnete Leitmotiv. Darunter ordnen wir dann die wichtigsten, aktuellen Leitlinien in Kirche und Gesellschaft. Die zu erkennenden Leitlinien der unterschiedlichen Lebensbereiche unterstehen also dem Verständnis von Gottes Handeln: „Was lässt er heute zu, was soll aus seiner Sicht passieren?“ Das ist gemeint, wenn wir von einer Reich-Gottes-Sicht sprechen. 

Daran anschließend müssen wir das gleiche Prinzip auf die großen gesellschaftlichen, politischen, wirtschaftlichen, auch sozio-logischen und seelsorgerlichen Fragen und Herausforderungen dieser Zeit anwenden. Auch hier gilt es, zuerst die übergeord-neten Leitlinien zu finden. Bevor wir z.B. fragen können: „Was ist mit einem möglichen Impfzwang?“, müssen erst die größeren Frage gestellt werden, wie z.B.: „Wie ist unsere Regierung bisher mit erst wachsenden und nun eher stagnierenden Infektions-zahlen umgegangen?“ und: „Ist die Regierung in ihrem Vorgehen in punkto regionalen Infektionsherden oder geringeren In-fektionszahlen differenzierter geworden?“. 

 

Für uns Christen ist die Zeit zwischen Himmelfahrt und Pfingsten sehr bedeutsam. Sie erinnert uns daran, wer der „Herr im Haus“ ist, wer die Welt letztlich regiert. Es sind nicht die Mächtigen dieser Welt, die sich gerade in dieser weltweiten Krisenzeit wieder anmaßen, die Menschheit zu beherrschen. Seit „Himmelfahrt“ ist Christus der HERR, der Herrscher der Welt. So glauben wir es, so bekennen wir es vor den Menschen.

In der dunkelsten Zeit Deutschlands haben 3 Männer der Bekennenden Kirche (Text: Richard Lörcher (1937), Melodie: Gottfried Schneider (1937), Martin Krüger (1939))

das Bekenntnis zu Christus hoch gehalten und gedichtet und komponiert: Jesus Christus, König und Herr

1) Jesus Christus, König und Herr,
sein ist das Reich, die Kraft, die Ehr.
Gilt kein andrer Name
heut und ewig. Amen.

2) In des Jüngsten Tages Licht,
wenn alle Welt zusammenbricht,
wird zu Christi Füßen
jeder bekennen müssen:

3) Jesus Christus, König und Herr,
sein ist das Reich, die Kraft, die Ehr.
Gilt kein andrer Name
heut und ewig. Amen.

HERR ist auch heute JESUS CHRISTUS - und nicht eine Kanzlerin, eine Ratspräsidentin der EU, ein Bill Gates oder Soros, oder wen man sonst von den Mächtigen nennen könnte.

HERR ist JESUS CHRISTUS - und sind nicht die heutigen Ideologien wie die links-grünen „Weltverbesserer“, der Islam, die Globalisten oder sonstige Weltmächte.

Unser Bekenntnis bleibt: HERR ist JESUS CHRISTUS!

An Ihm können wir uns täglich neu aufrichten, Ihm können wir vertrauen gerade auch jetzt in der Krise, Er ist unsere Hoffnung, auch „wenn alle Welt zusammenbricht“.

Solange wir in dieser Welt leben, gilt es zu kämpfen für Christus und sein Reich. Dafür haben seine Jünger, die Apostel zu Pfingsten die Kraft des Heiligen Geistes empfangen. Stellen wir uns vor: 12 Menschen, die Jünger Jesu, die dann Apostel genannt wurden, sollten die Herzen der Menschen für Christus gewinnen. Das schien unmöglich, „Mission Impossble“. Aber ihnen wurde die Kraft Gottes verheißen, die Kraft des Heiligen Geistes:

Ihr werdet die Kraft des Heiligen Geistes empfangen, der auf euch kommen wird, und werdet meine Zeugen ... bis an das Ende der Erde.

Pfingsten hat sich diese Verheißung erfüllt. Und von da an begann die Erfolgsgeschichte der Christenheit. Der Geist Gottes hat immer wieder Menschen ermutigt und befähigt, den  christlichen Glauben weiter zu tragen. Und diesen Auftrag haben wir heute wieder in besonderer Weise angesichts einer antichristlichen Zeit in unserem Land und in vielen Ländern Europas.

Der Brand der Kathedrale Notre Dame in Paris vor gut 1 Jahr war für viele Christen ein Fanal zum Kampf für unser christliches Abendland, für ein christliches Europa. Wir dürfen es nicht leichtfertig und kampflos anderen Mächten und Gewalten überlassen. Unser Kampf besteht in dem, was Papst Benedikt XVI. einmal so sagte: „Wir brauchen eine Neuevangelisierung Europas“.

(Wer sich damit näher beschäftigen möchte: https://ratzinger-papst-benedikt-stiftung.de/downloads/1.%20%20Kirchliche%20Neu-Evangelisierung%20Europas.pdf )

Der Geist Gottes ist die Kraft, die wir brauchen, um in die Irrungen und Wirrungen unserer Zeit hinein zu wirken. Denn wenn wir auf uns selber vertrauen, werden wir verlieren. Lasst uns neu die Kraft des Gebetes entdecken.

Der Geist Gottes ist die Kraft, die wir brauchen, um in die innere Zerrissenheit unserer Partei hinein zu wirken. Denn gerade die AfD bekennt sich ja zu den christlichen Werten und Wurzeln Deutschlands und Europas. Dafür müssen wir wieder stark werden durch Einheit und Geschlossenheit in der Partei.

Lassen wir uns inspirieren, begeistern, „begeistigen“ von dem Pfingstlied „Geist des Glaubens, Geist der Stärke“:

1) Geist des Glaubens, Geist der Stärke,

des Gehorsams und der Zucht,

Schöpfer aller Gotteswerke,

Träger aller Himmelsfrucht,

Geist, der einst der heilgen Männer,

Kön'ge und Prophetenschar,

der Apostel und Bekenner

Trieb und Kraft und Zeugnis war:

2) Rüste du mit deinen Gaben

auch uns schwache Kinder aus,

Kraft und Glaubensmut zu haben,

Eifer für des Herren Haus;

eine Welt mit ihren Schätzen,

Menschengunst und gute Zeit,

Leib und Leben dranzusetzen

in dem großen, heilgen Streit.

3) Gib uns der Apostel hohen,

ungebeugten Zeugenmut,

aller Welt trotz Spott und Drohen

zu verkünden Christi Blut.

Lass die Wahrheit uns bekennen,

die uns froh und frei gemacht;

gib, dass wir's nicht lassen können,

habe du die Übermacht.

4) Schenk gleich Stephanus uns Frieden

mitten in der Angst der Welt,

wenn das Los, das uns beschieden,

in den schwersten Kampf uns stellt.

In dem rasenden Getümmel

schenk uns Glaubensheiterkeit,

öffn im Sterben uns den Himmel,

zeig uns Jesu Herrlichkeit.

5) Geist des Glaubens, Geist der Stärke,

des Gehorsams und der Zucht,

Schöpfer aller Gotteswerke,

Träger aller Himmelsfrucht,

Geist, du Geist der heilgen Männer,

Kön'ge und Prophetenschar,

der Apostel und Bekenner:

auch bei uns werd offenbar!

 

Ich wünsche allen ein frohes und gesegnetes Pfingstfest. Lasst uns offen sein für das Wirken des Geistes Gottes in unserer Zeit und in unserem ganz persönlichen Leben.

Bernhard Storek

Ev. Sprecher von ChrAfD Nordost

 

 

 

 

"Hier ist der Kompass verloren gegangen"

 

Die Covid-19-Massnahmen seien "von schweigender Mehrheit hingenommen worden, ohne dass ein gründliches Hinterfragen stattgefunden habe. Doch die Freiheit ist eine Tochter des Christentums." Gastkommentar von Martin Grichting/Neue Zürcher Zeitung

Obwohl die epidemiologische Lagebeurteilung weiterhin strittig ist, erstaunt, dass es in europäischen Ländern so wenig Opposition gegen die drastischen Corona-Massnahmen der Regierungen gibt.

Einige fragen sich schon besorgt, ob die Covid-19-Pandemie die Demokratie beschädige, wenn die Bürger so schnell dazu bereit seien, ihre Rechte preiszugeben. Wer so fragt, scheint vorauszusetzen, dass die Menschen, die in einer Demokratie lebten, natürlicherweise ihre Freiheit verteidigen und in geistiger Unabhängigkeit ihr Leben gestalten wollten.

Das ist ein Irrtum, und die Corona-Krise macht ihn sichtbar. In Anlehnung an das bekannte Böckenförde-Diktum, der freiheitliche, säkularisierte Staat lebe von Voraussetzungen, die er selber nicht zu garantieren vermöge, lässt sich sagen: Der Freiheitswille des Menschen lebt von Voraussetzungen, die eine säkulare Gesellschaft nicht garantieren kann.

Schon im 19. Jahrhundert hat sich Alexis de Tocqueville Gedanken gemacht zur Rolle von Religion in einer Gesellschaft von Freien und Gleichen. Er sah Religion als wesentlichen Faktor dafür an, dass Demokratien Bestand haben, und war überzeugt: Wenn die Menschen nicht mehr an Gott glauben, der Freiheit durch Transzendenz schenkt, wenn sie nicht mehr auf weite Sicht an ein ewiges Leben glauben, sucht sich die überforderte Vernunft eine weltliche Autorität.

Sie findet sie in der öffentlichen Meinung, in populistischen oder gar despotischen Mächten. Denn aufgrund des metaphysischen Vakuums dominieren die Kräfte des Unmittelbaren, Praktischen und Pragmatischen – ohne Kompass durch einen Sinn, der über die Welt und das vergängliche Materielle hinausweist: «Es kommt dann nicht nur vor, dass die Bürger sich ihre Freiheit rauben lassen, sondern sie geben sie oft selbst preis». Und so «schaffen sie sich einen Herrn an», resümiert Tocqueville. Denn wenn über die grossen Fragen des Menschseins Verwirrung besteht, soll wenigstens vor der eigenen Haustür, im Nahbereich, Ordnung herrschen. So wachse ein fürsorglicher Staat heran, der die Gesellschaft «mit einem Netz kleiner, verwickelter, enger und einheitlicher Regeln» bedecke.

Dieser Staat tyrannisiert gemäss Tocqueville zwar nicht, aber er bringe jede Nation dahin, «dass sie nur noch eine Herde furchtsamer und geschäftiger Tiere ist, deren Hirte die Regierung» bildet.

Wenn heute die in der Regel parlamentarisch nicht beschlossenen Covid-19-Massnahmen von einer schweigenden Mehrheit schicksalsergeben hingenommen werden, ohne dass ein gründliches Hinterfragen stattfindet, bestätigt dies Tocquevilles Analyse. Und angesichts der auch von den meisten Medien geteilten Alternativlosigkeit laufen vereinzelte Kritiker, die es gleichwohl gibt, Gefahr, als unsolidarische Verschwörungstheoretiker und Gefährder der Volksgesundheit aus dem gesellschaftlichen Diskurs exkommuniziert zu werden.

Der zu erwartende natürliche Drang nach Freiheit und der Sinn für die Notwendigkeit der Einschränkung der Staatsmacht manifestieren sich deshalb kaum. Eine säkularisierte Gesellschaft ohne religiösen Transzendenzbezug ist offensichtlich zu wenig in der Lage, freiheitshungrige und daher freiheitsfähige Menschen hervorzubringen.

Nicht umsonst hat Paulus den Christen zugerufen: «Zur Freiheit hat uns Christus befreit. Steht daher fest und lasst euch nicht wieder ein Joch der Knechtschaft auflegen!» Ohne Glaube an eine übergeordnete Macht, von der alle Freiheit kommt und vor der alle, die Macht ausüben, sich dereinst werden rechtfertigen müssen, ohne einen Gott, der frei macht und zugleich allen Machtspielen des Menschen entzogen ist, schrumpft das Individuum zum Herdentier.

Auch das Auftreten der kleinen Schwester des Despotismus, der Willkür, muss stutzig machen. Denn auf der einen Seite sperren die Regierungen ganze Gesellschaften weg und legen die Wirtschaft lahm. Sie schränken die Grundrechte aller bis in den Kernbereich hinein ein. Dadurch schützen sie ältere und vulnerable Menschen, durchaus auch vor sich selbst, indem sie diese, gerade wenn sie in staatlichen Institutionen leben, faktisch unter Quarantäne stellen und ihnen Kontaktverbot erteilen.

Auf der anderen Seite schützen dieselben Staaten die Alten und Verletzlichen in einem anderen Bereich, in dem es auch um Leben und Tod geht, kein bisschen vor sich selbst. Diese Staaten lassen ihnen den Giftbecher sogar in ihren eigenen Institutionen reichen, etwa in Altersheimen. Das Sterben durch Corona ist offensichtlich so schlecht, dass der Kampf dagegen nahezu alle Freiheiten kosten darf. Das Sterben à la Exit ist aber offensichtlich so gut, dass man es im Namen der Freiheit gutheisst – und damit einen Akt, der gerade jede Freiheit vernichtet.

Hier ist der Kompass verloren gegangen. Vielleicht sollte man angesichts des bescheidenen westlichen Freiheitsdurstes ein Wort Tocquevilles neu bedenken: «Die Freiheit ist eine Tochter des Christentums. Der Despotismus kann auf Religion verzichten, die Freiheit nicht.»

Dieser Beitrag erschien zuerst in der "Neue Zürcher Zeitung" (NZZ). Martin Grichting ist römisch-katholischer Geistlicher, Kirchenrechtler und Generalvikar des Bistums Chur.

Sie haben Fragen? Nehmen Sie Kontakt mit uns auf!
­