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zur Europawahl am 9. Juni 2024

Markus Buchheit, 40 Jahre, katholisch, kandidiert für die AfD auf Listenplatz 7 für das Europaparlament. Gerne hat er uns ein Interview zu seiner Person, seiner Kandidatur, zu seiner Politik für Europa und zu seinem christlichen Verständnis gegeben:

Markus Buchheit MdEPStellen Sie sich unseren Lesern einmal kurz vor. Uns interessiert nicht so sehr Ihr Lebenslauf, sondern mehr der Mensch.
Ich wurde 1983 in Zweibrücken geboren und wuchs in der alten katholischen Bischofsstadt Eichstätt in Oberbayern auf – fernab der tendenziell auf links gedrehten Metropolen. Dementsprechend waren Heimat, Religion, Familie, Tradition für mich immer mit Leben gefüllte Werte, auf deren Grundlage ich heute versuche einen positiven Einfluss auf die entwurzelte EU-Politik auszuüben.

Als Politikwissenschaftler und Jurist interessiere ich mich sowohl auf theoretischer und wertebasierter Ebene für die verschiedenen Phänomene von Politik als auch für die praktische Umsetzbarkeit. Neben meinen inhaltlichen Tätigkeitsfeldern in den Ausschüssen für Industrie, Forschung und Energie sowie Binnenmarkt und Verbraucherschutz arbeite ich daher an einer engen Vernetzung europäischer Patrioten. So erhalten wir einerseits im EU-Parlament mehr Schlagkraft gegen die linken Fraktionen und die sich in deren ideologischer Geiselhaft befindliche, angeblich konservative EVP-Fraktion. Andererseits können wir vom Wissen und den Erfahrungen unserer europäischen Partner auch ganz konkretes Umsetzungswissen für unsere Arbeit auf Bundes-, Landes- und kommunaler Ebene erhalten.

Als Familienvater habe ich eine hohe Zukunftspräferenz und möchte auch den kommenden Generationen ein liebens- und lebenswertes Land hinterlassen. Dafür setze ich mich ein.

Die AfD hat in den letzten bundesweiten Umfragen Stimmenanteile verloren, es gibt eine große Medienkampagne gegen alles was "Rechts" ist und speziell gegen die AfD. Woraus schöpfen Sie die Hoffnung auf ein gutes Europawahlergebnis für die AfD?
Es war leider absehbar, dass der Komplex aus linker Politik, Medien, NGOs und gewalttätiger Antifa mit allen schmutzigen Mitteln gegen die AfD arbeiten wird. Allerdings habe ich auch das Gefühl, sehr viele Bürger erkennen Absicht und Hintermänner der Schmutzkampagnen gegen uns und sehen zugleich, von welcher Seite die wirkliche Bedrohung für unser Gemeinwesen ausgeht. Gleichzeitig bin ich mir sicher, dass sich die Realität – früher oder später – immer gegen Ideologien durchsetzen wird.

Was sind die wichtigsten politischen Themen in Europa, die Sie auf Ihre Agenda setzen?
Die EU ist leider auf sehr vielen Ebenen dysfunktional geworden beziehungsweise betreibt eine Politik, die sich für die Menschen und ihre Kulturen in Europa negativ auswirkt. Wir müssen es schaffen, die Migrationsströme in Europa umzukehren und unsere Identität nicht nur zu bewahren, sondern zu stärken. Darüber hinaus müssen wir die ideologisch getriebenen Vorzeigeprojekte der EU – allen voran den Green Deal – stoppen. Unser Wohlstand und unsere Sicherheit werden aktuell durch die Politik der Bundesregierung und der EU massiv torpediert. Wenn wir das verhindern wollen, müssen wir auf sehr vielen Ebenen unseren Einfluss ausüben, die Bürger informieren und Druck nach oben auswirken.

Wie können wir als Gesellschaft das christliche Abendland in Europa bewahren?
Worin liegen die Gefahren für Europa?
Welche Folgen hat die Abkehr vom Christentum für Europa?
Aus meiner Sicht müssen wir all das, was in Folge der 68er-Generation über Bord geworfen wurde, neu entdecken: unsere Traditionen, Wertschätzung für das hergebrachte Familienbild, Erziehung, Heimatverbundenheit und auch das Christentum als wesentliche Voraussetzung für unser Gemeinwesen.

Unsere Kultur und unser Denken sind durchdrungen von unseren christlichen Wurzeln. Allerdings werden diese Wurzeln immer stärker gekappt. Das wird – ähnlich wie bei einer abgeschnittenen Pflanze – allmählich zur Verödung führen. Oder um es mit dem Böckenförde-Diktum zu sagen: „Der freiheitliche, säkularisierte Staat lebt von Voraussetzungen, die er selbst nicht garantieren kann.“

Erst durch den Verlust eines festen moralischen Gerüsts, das uns das Christentum anbietet, sind Wokismus, Genderwahn, Transhumanismus, an Diebstahl grenzende Umverteilungspolitik und viele andere Fehlentwicklungen erst möglich. Soll die europäische Kultur eine Zukunft haben, müssen wir daher zurück zu einem starken Christentum – das aber nur wenig mit den linksgrün dominierten Amtskirchen zu tun haben kann.

Gelingt die Rückkehr zu diesen christlichen Wurzeln nicht, dann könnten kommende Generationen hier keine echte Heimat, sondern nur noch einen in vielerlei Hinsicht dystopischen, entseelten Raum vorfinden.

Markus Buchheit: Besuch bei der OmaWas bedeutet für Sie „Christsein im Alltag?
Die Werte und die tiefe Philosophie des Christentums, insbesondere des katholischen Christentums, sind für mich eine Richtschnur im Handeln. Von besonderer Bedeutung ist für mich unter anderem die christliche Naturrechtslehre, die jedem Menschen durch seine Gottesebenbildlichkeit eine unverletzliche Würde zuspricht – ein Wert, den die politischen Entscheidungsträger nicht zuletzt während der Corona-Jahre mit Füßen getreten haben. Auch die katholische Soziallehre als wesentlicher gedanklicher Vorläufer der Sozialen Marktwirtschaft ist für mich wichtig. Meinen Alltag möchte ich nach Gottes Geboten ausrichten und diese auch in meiner Familie leben.


Zur Person:
Markus Buchheit wurde 1983 in Zweibrücken geboren und lebt mit seiner Familie im bayerischen Ingolstadt. Bisherige Tätigkeitsfelder des studierten Politologen und Rechtswissenschaftlers liegen im Bereich des internationalen Handels und des Verbraucherschutzes auf europäischer Ebene. Mit den europäischen Institutionen ist Buchheit seit 2014 vertraut. Seit 2017 ist er Mitglied der Alternative für Deutschland. Seit über einem Jahr auch Mitglied bei den Christen in der AfD. Im Jahr 2019 wurde er als Abgeordneter für die AfD ins Europäische Parlament gewählt und ist dort stellvertretender Leiter der AfD-Delegation.

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